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Formen der Inkontinenz - Harnverlust der Frau

   

Aufzaehlung Allgemeines zu Harnverlust
Aufzaehlung Belastungsinkontinenz 
Aufzaehlung Dranginkontinenz 
Aufzaehlung Überlaufinkontinenz
Aufzaehlung Extra-urethrale Inkontinenz
Aufzaehlung Reflexinkontinenz
Aufzaehlung Mischformen
Aufzaehlung Behandlungsmöglichkeiten

Foto: Beate Panosch
 
 

Belastungsinkontinenz

Die Belastungsinkontinenz (früher auch im Deutschen als Stressinkontinenz bezeichnet) ist die häufigste Form der "Blasenschwäche", bei der es zu einem unfreiwilligen Harnverlust bei "Stress" kommt. "Stress" bedeutet in diesem Zusammenhang nicht psychischer Stress, sondern der plötzliche Druckanstieg in der Bauchhöhle bei körperlichen Belastungen wie Lachen, Husten oder gar Gehen. Üblicherweise verspüren die Betroffenen dabei keinen Harndrang.

3 Schweregrade können unterschieden werden:

Grafik: Stressinkontinenz    
   
Grad Symptom
I Harnverlust beim Niesen, Husten, Pressen und schweren Heben
II Harnverlust beim Gehen und Aufstehen
III Harnverlust im Liegen
   
   

Der Belastungsinkontinenz liegt eine organische Veränderung, nämlich eine Schwächung des Beckenbodens mit Beeinträchtigung des Schließmuskelsystems am Blasenausgang zugrunde. Die Harnblasenfunktion ist meist nicht gestört.

Belastungsinkontinenz = Schließmuskelschwäche

Die Verletzlichkeit des weiblichen Schließmuskelsystems spielt hierbei eine zentrale Rolle und führt dazu, dass vor allem Frauen von der Belastungsinkontinenz befallen sind.

Der Beckenboden ist eine flache ca.1 cm dicke Muskelplatte zwischen Schambein, Steißbein und den Sitzhöckern. Er trägt und stützt die Beckenorgane (Harnröhre, Scheide und Darm).
Der Beckenboden ist normalerweise angespannt, gibt bei Blasen- und/oder Darmentleerung nach und verschließt sich danach wieder fest. Ein Nachlassen der Spannung des Beckenbodens kann zu einer Senkung von Harnblase und Gebärmutter oder zu Inkontinenz führen.
Die Beckenbodenmuskeln unterstehen unserem Willen, d.h. man kann einen gesunden Beckenboden auch bewusst anspannen und so z.B. Harnabgang vermeiden.

Im Unterschied zum männlichen Beckenboden ist der Beckenboden bei der Frau an 3 Stellen durchbrochen und einem wachsenden Druck während der Schwangerschaft und einer enormen Erweiterung bei der Geburt ausgesetzt. Hormonelle Veränderungen nach dem Wechsel können überdies noch zu einem Versagen des Stützapparates beitragen.
Schwere körperliche Arbeit, chronische Verstopfung und Übergewicht belasten den Beckenboden zusätzlich. zum Seitenanfang

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Dranginkontinenz (Urge-Inkontinenz)

 Grafik: Dranginkontinenz

Unter Dranginkontinenz versteht man Harnverlust, der von einem starken Harndrang begleitet ist und  unabhängig von körperlicher Belastung auftritt. Bereits bei geringem Füllungszustand der Harnblase verspüren die Betroffenen einen starken Harndrang, verursacht durch eine übermäßige Erregung der Harnblasenmuskulatur (Detrusorhyperaktivitätsinkontinenz) oder durch eine Relaxierung der Harnröhre. Charakteristische Symptome sind häufige Toilettengänge tagsüber ("Pollakisurie"), aber auch nachts ("Nykturie").  

 

Dranginkontinenz = Harnblasenschwäche

Mögliche Ursachen:

Aufzaehlung Krankheiten in der Harnblase:
z.B. Harnwegsinfekte, Blasensteine, Blasentumore 
Aufzaehlung Defekte in der Schaltzentrale Gehirn:
z.B. Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Schlaganfall
Aufzaehlung Altersbedingte Veränderungen der Harnblase mit Faltenbildung: leichtere Erregbarkeit 
Aufzaehlung Hormonmangel: Nachlassen der Elastizität der Harnblasenwand
Aufzaehlung Medikamente, die eine Übererregbarkeit der Blasenmuskulatur hervorrufen
Aufzaehlung psychischer Stress

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Überlaufinkontinenz

 Grafik: Überlaufinkontinenz

Bei der Überlaufinkontinenz ist die Harnblase stark gefüllt und durch größere  Restharnmengen überdehnt. Sie gibt unkontrolliert ohne Kontraktion der Blasenmuskulatur kleine Harnmengen ab. Ursache kann eine Blockierung der Harnröhre sein, die zu Harnstau führt (z.B. bei Männern infolge vergrößerter Prostata). Trotz normaler Funktion der Harnblase und des Schließmuskelsystems kann der Harn in diesem Falle gegen das Hindernis nicht vollständig entleert werden. Aber auch Medikamente, die zu einer Dämpfung der Harnblasenmuskulatur führen (z.B. Psychopharmaka) kommen als Ursache für die Überlaufinkontinenz in Frage.  

Extra-urethrale Inkontinenz

Hierbei kommt es durch angeborene oder erworbene Öffnungen des Harnwegssystems (z.B. bei Auftreten von Fistelbildungen im Bereich der Blase oder des Harnleiters) zu Harnverlust außerhalb der Harnröhre.

Reflexinkontinenz

Reflexinkontinenz ist durch einen unwillkürlicher Harnabgang, eine "reflektorische" Entleerung, gekennzeichnet, ohne dass dabei ein Harndrang verspürt, wahrgenommen wird. Ursache ist eine Störung des Zusammenwirkens von Miktionszentrum (Steuerungszentrum im Gehirn, das für die Blasenentleerung zuständig ist) im Gehirn und der Harnblase aufgrund von neurologischen Erkrankungen des Gehirns (Morbus Parkinson, Schlaganfall, Alzheimer, Multiple Sklerose) und/oder des Rückenmarks (Querschnittslähmung, Bandscheibenvorfall). 

Mischformen

Besonders bei älteren Frauen ist Harnverlust oft durch Kombinationen von Belastungs- und Dranginkontinenz gekennzeichnet. Mit zunehmendem Alter findet man häufig eine Schwäche der Blasenmuskulatur (Detrusorschwäche), die zur unvollständigen Entleerung der Blase mit Überlaufinkontinenz führt, und sich zumeist als Drangüberlauf- oder Belastungsüberlaufinkontinenz präsentiert. Mischformen machen es oft besonders schwierig, die richtige Diagnose und in der Folge die geeignete Therapie zu finden.

 

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Literaturangaben
 
Letzte Aktualisierung/Revision: 21.06.2013
 
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